Art Düsseldorf 12.-14.04.2024
Staub in der Atmosphäre bekommt Bedeutung, das alles überstrahlende Licht in Landschaften unter heißer Wüstensonne, Fusionsreaktionsartige atmosphärische Experimente bis hin zu den Möglichkeiten durch die permanente Beeinflussung der irdischen Oberfläche, durch verschiedenste Gaskonzentrationen, ja gar Hineinwirken der Einwirkungen auf und in den Untergrund bis in tiefere Schichten wird zum sichtbaren Gedankenspiel, das anschaubar umgesetzt und erlebbar wird.
Das ehemalige Stahlwerk umarmt die Kunst und schützt sie, die Konstruktion selbst spielt mit den Installationen und die Besucher dürfen ein Erlebnis mit nach Hauses nehmen, das vielleicht inspiriert eine bestehende Sammlung zu erweitern, oder eine neue Sammlung aufzumachen.
In den ART Talks wird klar: Alle sind sich einig, aufhaltbar ist nichts, inwieweit steuerbar ist fraglich. Der Mensch wird durch die neuen Methoden verändert und den Systemanforderungen unter veränderten Rahmenbedingungen angepasst._ Nicht nur im Hinblick auf Körper und Raum, sondern auch im Hinblick auf sexuelle Orientierung und Selbstwahrnehmung.
Es wird der Zeitpunkt kommen, an dem man Nicht-Menschen gegenübersteht und man wird es vielleicht nicht bemerken. Hiroshi Ishiguro, Boston Dynamics, nur um zwei Namen bzw. Marken der bekanntesten zu nennen, haben die Richtung längst aufgezeigt. Ein Totschweigen ist wenig ratsam. Roboter-Feintuning, die Weiterentwicklung, sowie die selbstlernenden Automationen werden den Menschen irgendwann von seinem Sockel heben, auf den er sich selbst gesetzt hat. Die organischen Grundvoraussetzungen und die Verfallszeit der biologischen Systeme setzen die Grenzen, an denen die Human Ressources nicht weiterkommen werden. Die Kunst darf nun kritisieren, gegenströmen oder weiterdenken, und die Kritik darf die Ergebnisse analysieren, einteilen und werten.
Anders als früher gefordert verliert das Festlegen auf künstlerische Disziplinen an Bedeutung, da die digitalen Hilfsmittel und Möglichkeiten als Erweiterung genutzt werden können und sollen, ja müssen. Künstler können sich bei den Kreationen in verschiedenste Disziplinen ausdehnen, ohne sich lächerlich zu machen, wenn sie die Möglichkeiten des Neuen Arbeitens kennen und sinnvoll einsetzen.
Die Zukunft unter den neuen Bedingungen kann durchaus als positiv betrachtet werden, wenn Politik und Wirtschaft nicht durch Überreglementierung und Gesetzgebung die Chancen verspielen und Einzelsysteme sich aus dem international vernetzten globalen Gefüge selbst herausnehmen und ausgrenzen. Die politische Bedeutung von Kunst wird hier klarer, als je zuvor.
Hat Mensch KI dergestalt mit Daten gefüttert und im Handlungsspielraum trainiert, dass sie sich weiterhin ohne Menschenführung fortentwickeln kann? Macht sich Mensch überflüssig? – Das Erdenken und Spielen mit den Möglichkeiten allein reicht, die worst case Szenarien abzurufen. Ist diesen immer eine Kontrollinstanz beigefügt und eine regulatorische Kraft vorgeschaltet, die abschaltet, bevor alles ausßer Kontrolle gerät? Und ist eine Abschaltung überhaupt sinnvoll? – Wenn Kettenreaktionen erst einmal in Gang sind… wie stoppt man diese?
Würde ein Erkalten , Erstarren, Einfrieren helfen? – Andreas Gefellers beeindruckende Fotografie von geometrischen Eiskristallstrukturen, 2023 fotografiert in Finnland, durch Kontrastüberhöhung modifiziert, wie Thomas Rehbein, Galerist der renommierten Kölner Galerie Rehbein erklärt, zeigt, wie unerwartet manche Strukturen sein können. Unerwartet, wie die Spiegelungen in Charrières Arbeit bei der Galerie Dittrich & Schlechtriem, die der ganzen Präsentation einen ganz neuen Wert verleihen. – Welche Substanzen ergeben welche Strukturen, unter welchen thermodynamischen Bedingungen und unter welchen Krafteinwirkungen? - Was steckt drin in den Böden und Phasen der Elemente? - Vielleicht ergeben sich Fragen, vielleicht ist das Wundern in Gang gesetzt und Neugier geweckt und man will wissen…
Wieviel physikalische Grundkenntnisse braucht man, um Kunst verstehen zu können?
Wieviel neurowissenschaftliche, psychologische, ethisch-moralische Voraussetzungen sind zum Kunstverständnis notwendig? Was kann, sollte, muss Kunst leisten? Kunst, die still wirken kann, mit Distanz, als Brückenglied zwischen Erschaffer und Betrachter, oder Kunst, die nicht nur visuell wahrgenommen werden soll, sondern auch alle Sinne ansprechen kann? - Auditiv, Sensitiv,…, immersiv…