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ART COLOGNE - Sakhile & Me, OSI AUDU, das Unterbewusstsein und Fasern, die man erst beim genaueren Betrachten erkennt

Sakhile & Me, OSI AUDU, das Unterbewusstsein und Fasern, die man erst beim genaueren Betrachten erkennt

Dreidimensionale Wirkung! Wirkung in den Raum hinein, eine optische Täuschung in der Ebene.

Um das Spiel mit dem Unterbewusstsein geht es in der Solo-Show von Osi Audu bei Sakhile&Me. Der Nigerianer spielt mit der vollkommenen Abrückung der bekannten Form und zeigt die Abstraktion „Maskierter Köpfe“. Ruhe (blau), Unerschütterlichkeit (rot), Weisheit (lila) ragen in den Raum hinein, so scheint es zumindest auf den ersten Blick. Das Hirn spannt einen Raum auf, den es eigentlich nicht gibt. Die Stofffasern ragen aus der Ebene, wie Teppichfasern, und scheinen den dreidimensionalen Eindruck zu unterstützen.

Sakhile&Me ist eine Frankfurter Galerie, die vor allem Afrikanische Kunst in den Vordergrund rückt. Es ist spannend zu beobachten, wie sich fremde Kulturen künstlerisch in der Welt positionieren, inspiriert durch Kultureinflüsse unterschiedlichster Regionen. Wie unterschiedlich malerische Inspiration aufgenommen und neu komponiert wird.

Die Absichten der Arbeiten des Nigerianers Osi Audu sind visuelle Sprache der geometrischen Form mit einer Palette von monochromatisch Schwarz, Grau und Primärfarben. Eine Möglichkeit das Selbst und das Unterbewusstsein zu erkunden. Osi Audu narrt das Hirn mit geometrischen Formen, die Köpfe darstellen sollen. Vielleicht erinnert eine der Arbeiten an einen der berühmten NFT Punks, aber man braucht Fantasie. Wer ohne Fantasie schaut erkennt möglicherweise nur Farbe und Form, ohne daraus im Hirn ein dreidimensionales Bild aufzubauen.

Im Dialog wird festgestellt, dass das Hirn immer versucht abzugleichen mit schon Gesehenem. Man glaubt vielleicht die Formen schon gesehen zu haben, erinnert sich aber nicht wo, dann sucht man in der Erinnerung, landet irgendwo bei OP Art, denkt so bei sich, was wäre, wenn in hundert Jahren alle den Ersten vergessen haben würden, der mit Ideen gespielt hat, noch immer spielt, vielleicht. Welche Namen werden bleiben? - Welche Namen werden in die Zeit getragen? Namen wie die Großen,… wie Mondrian, wie Kandinski, wie Rothko, … wie DaVinci, wie Michelangelo… werden die Namen postum überschrieben werden?

Erkennt man bei Osi Audu das Afrikanische in der Kunst? Die Frage kann vielleicht nicht beantwortet werden, weil man noch nicht genug gesehen hat. Die Neugier aber ist geweckt. Sakhile & Me… wert mal genauer zu betrachten. Das Spiel mit der tieferen Bedeutung der Fasern führt im Denken in vollkommen abstrakte Dimensionen.

Was macht das Unterbewusstsein aus den Bildern, die sich zeigen. Bei den Ansichten, denen man sich gegenübersieht? Welche Schlüsse zieht man? Welche Verbindungen zieht man? Woraus? Aus den Titeln? Nur aus den Bildern? - Was wäre, wenn man einen Filter vorsetzte? Würde blau noch als blau zu erkennen sein? Könnte man nicht die rosarote Brille aufsetzen und sich die Welt verschönern? Sich die Farben so brechen, dass sie anders werden? Je nach Bedarf, je nach Stimmung. - All die Meinungen, die man aufbaut sind Ergebnis jahrelanger Indoktrination durch alle möglichen äußeren Einflüsse. - Steter Tropfen auf den Stein, zu höhlen Tropfen für Tropfen, für Tropfen, bis nichts bleibt, als eine Öffnung. - Die Rahmenbedingungen hart halten, damit es so scheint, dass sich der Kampf lohnt,… dann wird man kämpfen. Selbstaufgabe und Beratungsresistenz sind willige Helfer für die EINE Sache. Ergebenheit und Pflichtgefühl die ANDERE. - Wenn man wieder und wieder eingebläut bekommt, dass etwas schlecht ist, glaubt man vielleicht am Ende, dass es schlecht ist. Genauso geht das anders herum. Beim Proklamieren des Guten. - Man kann Menschen dazu bringen an eine Sache zu glauben, für die es lohnt zu kämpfen, wenn man wieder und wieder und wieder sagt, dass es gut ist. - Das jedenfalls behauptet die Psychologie. Wie aber steht es mit den Traumata? - Sind sie zu bewältigen? – Kriegstraumata insbesondere? Wie kann man gegen den inneren Impuls ankämpfen, der immer wieder ausbrechen will? Ist Mensch tatsächlich nichts weiter, als ein Instinkt-getriebenes, domestiziertes Wesen, oder doch formbar zur selbstkontrollierten Existenz. Formbar bis hin zur Selbstaufgabe mit Flucht des Geistes aus dem Körper?

Osi Audus Minimalismus soll noch immer so viel Raum lassen, dass etwas wachsen kann. Aus dem Unterbewusstsein heraus, welches die Arbeit des Gehirns steuert, kaum aber greifbar ist. Der Kopf wird zum Mysterium. Die ewige Frage: „Wer sind wir?“ wird gestellt und es wird mit der Intention gespielt den Betrachter mitzureißen in die fremde Welt, die gleichzeitig der analytischen Philosophie unterzogen wird.

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