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ARTe Wiesbade. Alte Bekannte - Neue Gesichter - und dann ist da noch dieser Buja

Alte Bekannte, neue Gesichter, ... die Kunst lebt! Der kreative Geist ist lebendiger, als viele meinen.

Man könnte 2020 darüber schreiben, welche Kunstmessen alle nicht stattgefunden haben.

Man könnte darüber sinnieren, wieviel Kunst braucht die Welt.

Man könnte darüber philosophieren, warum Kunst manchen Menschen viel und anderen wenig bedeutet.

Man könnte unzählige Listen anfertigen über Künstler, Kunstwerke, Messen, Kuratoren und denen, die der Kunst verfallen sind.

Man könnte, ja man könnte, ... aber muss man?

JA, man muss!

2020, das Jahr, in dem alles anders ist, darf die ARTe Wiesbaden zum zweiten Mal ihre Pforten öffnen. Trotz Covid 19. Man trägt Maske und wandelt durch Kunst. Kunst, die einen in fremde Welten entführt. - Und im Hintergrund läuft elektronische Musik. Von Lockdown hier keine Spur. - Im Gegenteil.

Wahrnehmung der Welt, und Reflexion, ... es scheint, je härter die Zeiten, umso mehr Kreativität liegt in der Luft. Um so mehr scheinen Künstler zu sagen zu haben. Die Welt durch die Augen von Künstlern sehen zu wollen ist immer wieder eine Herausforderung, und die Zeit auf einer Messe viel zu kurz, um all die Impulse verarbeiten zu können. Sich fallen zu lassen in das Erlebnis Kunst.

Manchmal fühlt man sich erschlagen von so viel Farbe, Licht, Fantasie und freiem Geist.

Man betritt die Messe mit Blick auf Beethoven mal x, in Szene gesetzt von Enno-Ilka Uhde. - Es ist Beethovenjahr! Und wem fällt bei Beethoven nicht sofort der erste Satz in Beethovens 5. Sinfonie ein. - Jeder kennt die Melodie, würde sie sofort wiedererkennen und man hat sie vielleicht plötzlich als Erinnerung im Kopf. Wie ein Ohrwurm aus dem Nichts. Man ahnt schon, dass da noch Großes kommen muss.

Man beginnt also durch die Bilder- und Skulpturenwelt zu streunern und sucht. Picasso sagte: „Ich suche nicht, ich finde.“ Und dann passiert es. Man findet. Wollte eigentlich ohnehin zu diesen Werken, die schon in der Vorankündigung viel versprechen, aber dann ist man da. Und es beginnt zu fließen.

BUJA!

Man muss nicht einmal die Kojenbeschriftung suchen. Man weiß es sofort: Das ist es. Diese Einmaligkeit, die Grenzen überschreitet, dieser magische Moment, den nur Kunst kann: Dass man vor einem Werk steht und vollkommen die Kontrolle verliert, dass man plötzlich die Tränen nicht mehr zurückhalten kann, weil das Werk vor einem mit einem kommuniziert. Nicht, weil es ein so trauriges Bild ist, vielmehr weil es in der Lage ist die eigene Welt mit dem zu „connecten“, was vor und in und um einen herum ist. Weil ein paar Worte das ganze Universum zum Einstürzen bringen können. - Und man muss nach Atem ringen und um Selbstkontrolle kämpfen. - Um das vorwegzunehmen: Es sind keine Medikamente, Drogen oder andere Rauschmittel im Spiel. Das Rauschmittel ist die Seele des Künstlers, die sich im Werk wiederfindet. Alles, was ein Künstler in sein Werk packt, Fleiß, Mühe, Gedanken, das, was er der Welt mitteilen will, all das ist mit einem mal präsent und man kann den Blick nicht mehr abwenden. Man taucht ein und lässt sich mitziehen, entdeckt all die Fragmente und Kleinigkeiten, wie ein Puzzle, das am Ende ein Ganzes ergeben kann. Man sucht den Sinn und verharrt. Der Künstler ist zurückhaltend. Hat kurz auf ein Buch über seine Werke hingewiesen, nun lässt er einen schauen. Unaufdringlich, wartend. Wahrscheinlich hoffend. Er kann es ja nicht wissen. Den Namen wird man nicht mehr vergessen. Er ist aus der Masse herausgestochen und hat die Beliebigkeit verlassen. Er ist vorerst für zumindest einen Betrachter unter vielen ein Meister geworden, denn für diesen einen Betrachter ist das, was er sieht, ein Meisterwerk. Etwas, das sich ins Hirn brennt. Einen antreiben wird und inspiriert. Für alle Zeit und Ewigkeit, in allen Dimensionen von Raum und Zeit. Vielleicht, ja vielleicht auch, weil er schon aus der Seelensprache derer schöpft, die vor ihm Unvergessliches hinterlassen haben.

Das da Vinci Jahr hat man irgendwie verpasst, hatte den Louvre nicht besuchen können und irgendwann war er dann geschlossen worden, aber die Mona Lisa hat man trotzdem im Gedächtnis. Und das ganz ohne Louvre. Und jetzt, gerade vor einem, lächelt sie mal wieder. - Obwohl. - Ist es wirklich ein Lächeln? Es ist unverkennbar dieses da Vinci- Meisterwerk, das BUJA adaptiert hat und in seinen Werken wieder auferstehen lässt, ohne dass er aufdringlich ist. Man sagt nicht: „Oh Gott, schon wieder die Mona Lisa.“ Sie ist ein wenig abgewandelt, hat aber trotzdem nichts von ihrer Strahlkraft verloren.

Ob da Vinci heute wohl ein Problem mit der Urheberrechtsfrage hätte, schießt es einem so durch den Kopf, und andere Fragmente, die wie Ping-Pong-Bälle durchs Hirn jagen, vielleicht am Ende das Zeichen für Atom nachzeichnend, und sich irgendwie anfühlen, als hätte man das viel beschriebene AdHS, aber man ist ja ganz in dem Bild, fokussiert auf das eine Werk, das da vor einem hängt, nur ansprechen dürfte einen jetzt niemand, vielleicht meinen sie das mit Aufmerksamkeitsdefizit, denn man ist ja irgendwie woanders, aber heute spielt all das keine Rolle. Man hat Zeit mitgebracht. Viel Zeit. Man erlaubt sich reglos zu verharren. Dank der Pandemie ist das möglich. Und wir sind dankbar.

Die Mona Lisa, die BUJA hinterlässt, hält ein Schild in Händen: „ihre 4 Sekunden sind um. bitte gehen sie weiter.“ Man kann sich gut vorstellen, was er meint.

Nachdem man den Blick von Mona Lisa, den wie im Rausch tanzenden Mädchen und den Porträts der ernsten, schmalen Gesichter abgewandt hat fällt einem das Buch wieder ein und am Ende verliert man sich in diesem Buch. Einer gedruckten Kostbarkeit, denn in großartiger Gestaltung und in professionellem Satz, kann man noch tiefer eintauchen in all das, was man ansonsten heute nicht zu sehen bekommt.

„die auferstehung des messias“ ist es, an der man hängenbleibt. Man hat eine ungefähre Ahnung, was BUJA mitteilen will. Aber man wird ihn nicht fragen, denn für dieses Werk will man den eigenen Gedanken nachhängen und jede Information darüber hinaus würde die Fantasie zerstören. Und Fantasie ist es, die Kunst trägt. Fantasie, die inspiriert und mitreißt. Fantasie, die BUJA aus dem urbanen Raum zieht. So trägt daher der Titel seiner gebundenen Werkschau auch den Namen: „fragments of urban gold“.

Zumindestens das Buch wird man mit nach Hause nehmen, wenn man auch für ein Werk noch nicht das nötige Kleingeld gespart hat. Vielleicht später. Bis dahin:

www.BUJA-ART.com

BUJA!

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