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DRITTER MAI - Tag der Pressefreiheit

DRITTER MAI - Tag der Pressefreiheit.

WAS? – WER? - WANN? – WO? – WIE? - WARUM? – Wer nicht fragt bleibt dumm! Man erinnert sich. Ein wenig anders die großen W´s der Sesamstraße, Antrieb auch für Pressearbeit.

Seit 1994 ist der 3. Mai der Internationale Tag der Pressefreiheit. (World Press Freedom Day) Ins Leben gerufen von der UNESCO, um an die Freiheit der Berichterstattung und Meinungsäußerung als Eckpfeiler demokratischer Systeme zu erinnern.

PRESSE: Eigentlich „Gedränge“, per definitionem. In weiterer Bedeutung: Druck, Das Zusammendrücken. Pressen, Drücken. (lat.) - Soweit das Grundwissen. (Quelle: Langenscheidt)

PRESSE: Wer kennt noch echte Pressen? Druckerpressen. Die einfachste Presse nur ein Schraubstock zum Papier zusammenpressen.

Wer weiß eigentlich, dass die Idee zur Buchdruckpresse mit beweglichen Lettern der Trauben- bzw. Weinpresse entstammt?

Und wer hat´s erfunden? Die Schweizer waren´s nicht!* Nicht diesmal. - Der Mainzer war´s. Der Herr Gensfleisch um genau zu sein. Aber der hatte die Idee auch nicht ohne Inspiration. Alles ist am Ende nur ein Prozess bis zum Werden, an dem viele verschiedene Ideengeber mitgewirkt haben.

Vor allem Asien hat großen Einfluss auf die dem Herrn Gutenberg zugeschriebene Erfindung. Holzklötzchen mit Schriftzeichen zum Stempeln, so die Vorlage aus Asien. Ähnlich einem Siegelring. Und will man sich das beschwerliche Bibelkopieren oder Federkielschreiben erleichtern, jedenfalls könnte das wohl der Antrieb im Mittelalter gewesen sein, gießt man einfach die Buchstaben in Form und druckt mit ihnen in Tinte auf Papier. Jetzt braucht man nur noch gutes Papier.

So fing wohl alles an. Erst auf losen Blättern, dann mit Leim ordentlich gebunden. Das allererste Buch wirklich eine Bibel?

Bibeln, auf Latein verfasst, das alte Erbe der Römer, spätestens seit Luther dann übersetzt, gedruckt für alle, ab jetzt muss man nur noch lesen können. Bildung ist fortan nicht mehr allein Privilegierten und Eliten vorbehalten.

Das Wort wird verschriftlicht. Die niedergeschriebenen Gedanken können weite Kreise ziehen.

Flugblätter an Kirchenportalen, anderen Türen, Toren, Zugängen, oder Schauplätzen, oder einfach nur frei in die Luft geworfen, rütteln auf und fordern den Einzelnen, sich nicht mehr alles gefallen zu lassen. Der Einzelne findet Verbündete und die Welt findet eine Form nicht kriegerischen Protests, unabhängig von Ritter-, bzw. Reiterspielen und anderen Wettkämpfen, bei denen Mann gegen Mann im Namen ganzer Nationen antritt. Die Zeit der Aufklärung beginnt. Sie hätte der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit sein können. Sein sollen.

Mit dem verschriftlichten Denken verselbständigt sich die Entwicklung des Menschen und sein Fortschritt. Die alltägliche Wichtigkeit will gefunden werden. Menschen entscheiden, was wichtig ist und was nicht, und der Tag, also jour, wird in ein Journal gepresst. Die Zeitung wird erfunden. Der moderne Bote. Bis heute noch in Papierform gebräuchlich. Ob digital, oder analog, … das Journal braucht Informanten. Der Journalismus entsteht. Und Journalisten sind Reporter. Sie berichten. Worüber? Die Entscheidung fällt nicht immer leicht. - Was ist wichtig, was überflüssig, was die Essenz, was lässt man besser weg, und wo liegen die Gefahren der Pressearbeit?

Nachhaltigkeit, Achtung der Menschenwürde, Sorgfalt, Recherche, Wahrung der Persönlichkeitsrechte, Schutz der Ehre, Schutz von Religion und Weltanschauung, Schutz der Jugend, und Schutz vor Diskriminierung, sowie Richtigstellung, wenn man Falsches berichtet hat, (Recherche hat Grenzen und Informanten sind manchmal selbst unwissend oder falsch informiert, wenn man ihnen nicht Lügen oder Fehlinformation unterstellen will, auch zieht ein Reporter selbst nicht immer die richtigen Schlüsse), all das sind Elemente des Pressekodex, den es einzuhalten gilt, wenn man als seriöser Journalist anerkannt werden will.

In Zeiten der digitalen Informationsflut wird es zunehmend schwerer mit seriöser Berichterstattung unter Sensationsberichterstattern und Meinungsmachern herauszustechen. Die Medien stehen immer unter Druck aufzuklären und zu informieren und dabei Grenzen nicht zu überschreiten. Politische oder wissenschaftliche Bereiche zu berühren, die noch im Prozess befindlich sind und der Öffentlichkeit noch nicht zugänglich, sind einem seriösen Journalisten eine selbst auferlegte Einschränkung. Quasi eine Selbstzensur. Selbstkontrolle. Auch im Hinblick auf Information und Aufklärung. Die Frage, die sich nun in den politisch freien Systemen, die sich rühmen nicht zu zensieren, die Frage, die sich stellt ist:

Ist das das Freiheit? Pressefreiheit?

Am Tag der Pressefreiheit darf man die Frage nach der Realität der Pressefreiheit in einer vernetzten Welt über alle Grenzen hinweg noch einmal neu formulieren:

Gibt es eine Freiheit der Presse, wenn das Wort, oder Bild, oder Medium ganz allgemein, jederzeit zum Instrumentarium für Gewalt und Hetze werden kann? Wenn erkennbares Verständnis oder gar positive Anerkennung für aufklärende Beiträge von Persönlichkeiten zum aktuellen Stand von Politik und Wissenschaft zum Aufbegehren führen?

Jüngst werden im Internet immer mehr Artikel der seriösen Medien nur noch gegen Vergütung zur Verfügung gestellt. Übrig bleibt Information all derer, die sich keinem Kodex unterwerfen müssen, oder wollen. Ist das Pressefreiheit? Ist ernstzunehmender Journalismus für ALLE damit am Ende? Bekommen nur noch jene, die bereit sind für seriöse Information zu zahlen gut recherchierte, zeitaufwendige Informationen? Schafft man eine neue Elite, bzw. lässt man der Masse am Ende nur noch eine sehr eingeschränkte Weltsicht übrig?

Längst gibt es Programme, die eigene Texte verfassen und ganz ohne menschliches Zutun Inhalt generieren. Wer liest diese Produktionsergebnisse gegen? Wer kann diese Informationsmasse überschauen und auswerten? Darf man sich einmischen und der Masse erklären, wem sie glauben können und dürfen? Darf man informieren, was menschgeschrieben und was maschinenformuliert ist?

Anarchische Informationsstrukturen blühen ungehemmt. Das Volk wird scheinbar aufgehetzt. Verhetzt. - Löschung aus dem Netz? Das bedeutete Zensur. Was ist also nun mit der Pressefreiheit?

Und dann ist da noch das Wort an sich. Das Wort, das von Translatoren, auf gut deutsch: Übersetzern, jederzeit auf Übersetzbarkeit in alle Sprachen der Welt gescannt wird. Dann werden Vergangenheit, zum Beispiel von „sein“, und der weibliche Artikel auf Deutsch zu sprachlichen Problemfällen, die es zu vermeiden gilt.

Es gilt genau hinzuschauen und abzuwägen, was Worte anrichten können und wie wahr die angebotene Information sein kann. Um das selbst Denken kommt man nicht herum. Die Frage ist, was können Bildungseinrichtungen beisteuern, um das Erkennen von automatisierten Strukturen zu schulen, damit keiner Gefahr läuft Fehlinformationen auf den Leim zu gehen. Wie kann man auch die Generationen mitnehmen, die längst in ihren Meinungen festgefahren sind?

Eine WELT im Umbruch, das hat man in den vergangenen Jahren gelernt, braucht eine neue Form von Journalismus. Ein internationales Zusammenspiel von Kunst, Kultur, Religion, Wissenschaft, Medien und Wirtschaft ist mehr denn je gefragt, wenn man Pressefreiheit erhalten will. Presse muss dem Kodex entsprechend ein übergreifendes Recht haben Menschen zu informieren, aufzuklären und letztendlich auch zu warnen. Gute, seriöse Reporter können das. Guter Journalismus findet fast immer die richtigen Worte. Manchmal kann es auch nur ein Bild sein, das alles sagt.

Der Tag der Pressefreiheit erinnert einmal mehr daran, wie fragil der Frieden innerhalb einer international vernetzten Gesellschaft in einer globalisierten Welt ist, deren Rechte und Werte nicht durchgängig einheitlich, doch aber zu jedem Zeitpunkt zu respektieren und einzuhalten sind.

*In Erinnerung an einen Werbeslogan der Marke RICOLA.

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